„Diesen Workshop muss es unbedingt weiterhin geben!“ Mit diesem Feedback endete am 17. März 2023 die dreitägige deutsch-tschechische Schülerbegegnung „Über Grenzen sprechen“ in Prag. Nach pandemiebedingter Projektpause ließ das Thema Corona und die Folgen die Teilnehmenden nicht los. Dies wurde unter anderem in den Themen deutlich, die sich die Schülerinnen und Schüler selbst suchten. So debattierten sie beispielsweise darüber, ob aufgrund der coronabedingten Schulschließungen in beiden Ländern nun wenigstens in den Fächern Musik, Kunst und Sport keine Noten mehr vergeben werden sollten, damit die jungen Menschen beim Aufholen des Versäumten nicht unnötig unter Druck gesetzt werden. Und auch in der öffentlichen Abschlussdebatte zum Thema „Soll für alle Bürger der EU ein verpflichtendes soziales Jahr eingeführt werden?“ wurden von den Debattanten immer wieder auf die während der Pandemie deutlich zu Tage getretenen Mängel im Gesundheits- und Pflegebereich verwiesen.
Mit 24 Schülerinnen und Schülern von vier Schulen aus zwei Ländern in einer Stadt – besser kann man dem Projektnamen kaum gerecht werden. Die Sebnitzer, Rumburker, Liberecer und Zittauer erlernten und vertieften ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Debattieren. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen (Gymnasium – Oberschule) und Muttersprachen (Deutsch – Tschechisch) meisterten sie diese Aufgabe im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag, das uns ein aufmerksamer Gastgeber war, hervorragend.
Neben einem anspruchsvollen Workshop-Programm, das sich nach kurzen Kennenlernenspielchen von leichteren Übungsthemen über sprachliche Trainingseinheiten bis hin zur Abschlussdebatte steigerte, rückten die Teilnehmenden auch untereinander näher. „Selbst wenn man bei einem Thema unterschiedlicher Ansicht sein sollte, so entstanden noch nie so schnell Freundschaften wie im Zuge dieses Projektes“, so eine Teilnehmerin. Der interkulturelle Austausch und die Sprachkenntnisse wurden natürlich auch beim gemeinsamen Mittag- und Abendessen sowie beim Erkunden der tschechischen Hauptstadt gefördert.
Am Ende war auch niemand mehr überrascht, dass sich die Jugendlichen für weitere Treffen und Debatten verabredet haben. Ob dies im Rahmen von GTA oder innerhalb des Wettbewerbes „Jugend debattiert“ erfolgt, wird die Zeit zeigen.
Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der mit der großzügigen Förderung dieses grenzüberschreitende Projekt erst ermöglicht hat, das fortwährend das demokratische Denken der Jugendlichen prägt, den zukünftigen (Deutsch-?)Unterricht bereichert und einen fairen Umgang miteinander in der sprachlichen Auseinandersetzung übt.
Außerdem bedanken wir uns bei dem langjährigen Schirmherr unseres Projektes, dem sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler, der uns die Räumlichkeiten im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen vermittelte sowie bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, die durch ihre finanzielle Unterstützung zum Erfolg des Workshops beitrug.