Auf der Suche nach dem Paradies
(sf) Die Klasse 10a brach am Morgen des 25. August auf, um den Spuren zu folgen, die Christian Gottlieb Priber in der Oberlausitz hinterlassen hat. Dazu besuchten die Schüler zunächst die Priber – Ausstellung im Zittauer Museum. Herr Dr. Knüvener, der Museumsdirektor, zeigte die wichtigsten Exponate und führte in die Chronologie der Ausstellung ein. Der Rundgang wurde mit der Besichtigung des Barocksaales abgerundet. Der nun folgende Rundgang durch Zittau ermöglichte uns unter anderem in das Wächterhaus auf der Inneren Weberstraße zu schauen. Die Ideen des Vereines hätten Herrn Priber sicher gefallen. Er ging solch philosophischen Fragen nach wie: Kann man für einen Gesetzesverstoß bestraft werde, wenn man das Gesetz gar nicht kannte?
Nach einer Mittagspause setzten die Schülerinnen und Schüler ihre Entdeckungstour mit einem Bus fort. Die nächste Station war Herrnhut. Dort hörten wir Interessantes zu den Vorstellungen der Brüdergemeinde, die sich zu Lebzeiten Pribers in die weite Welt begab um zu missionieren. Die Mitglieder der Brüdergemeinde teilten mit Priber die Aufassung, dass alle Menschen (vor Gott) gleich sind. Der Besuch in Herrnhut wurde abgerundet mit der Besichtigung des Totenackers. Eine kleine Erholungsphase bot die Busfahrt nach Bautzen, wo uns Frau Brandt auf architektonische Besonderheiten hinwies. Nach dem Besuch des Domes und eines weiteren Friedhofes (der dritte an diesem Tag) kam das Highlight des Tages – der Besuch der Ortenburg. Nun schlichen alle recht müde zum Bus zurück. Aber nach einer kleinen Eispause schafften alle auch noch den letzten Programmpunkt: den Besuch Dittelsdorfs. Nach einer kleinen Einführung im Dorfmuseum hatten wir die Gelegenheit, Häuser anzuschauen, die dem Haus ähnelten, in dem Pribers Vater aufwuchs. Hier bekam man eine Vorstellung darüber, welche Entwicklung Priber und seine Familie in nur wenigen Jahren machten. Priber selbst musste die Oberlausitz verlassen, ihm drohten Verfolgung und Haft. In Amerika angekommen suchte er eine Möglichkeit, einen eigenen kleinen Staat zu gründen, in dem alle Menschen mit den gleichen Rechten ausgestattet sind. Wie wir wissen gelang ihm dies nicht und die englischen und französischen Obrigkeiten konnten und wollten die Ausbreitung solcher Ideen nicht zulassen.
Auch wenn nicht jeden Schüler jedes Detail gleichermaßen interessierte war der Tag trotzdem ein gelungener. Viele waren das erste Mal in der Ortenburg, auf dem Gottesacker oder in Dittelsdorf und nicht zu vergessen, die Klasse 10a hat wieder einmal einen Tag gemeinsam verbracht, der allen viel abverlangte und so das Gemeinschaftsgefühl weiter gestärkt haben wird.